Familien „von Horn“

Horn (1772)

Evangelisch. – Preußischer Adelsstand Berlin 1. Sept. 1772 für Johann Christian Horn (1722-1797), Kgl. preuß. Premier-Lieutenant im Husaren-Regiment von Mehring. Er hatte sich in den schlesischen Feldzügen durch persönliche Tapferkeit die Gunst Friedrich II. erworben. Sein Sohn Heinrich Wilhelm von Horn starb 1829 als preussischer Generalieutnant und kommandierender General des 8. Armee-Korps. Rudolf Heinrich Ferdinand von Horn, sein Sohn, verheiratet mit einer Tochter des Generals von Reckow, war preussischer Generalleutnant. Dessen Enkel Victor Sigismund Rudolf von Horn, verheiratet mit einer Gräfin von der Groeben, war preußischer General der Artillerie. Ob die Familie noch existiert ist nicht bekannt, aber unwahrscheinlich.

Horn (1783)

Katholisch und evangelisch – Reichsadelsstand Wien 17.3.1783 (für Wilhelm Joseph Horn, Kurfürstlich pfälzischer Regierungs-Rat und Landschreiber zu Lautern); Kurfürstlich pfalz-bayerischer Freiherrenstand München 16.3.1791 (für seinen Sohn Johann Philipp v. Horn; Kurfürstlich pfalz-bayerischer Hofgerichts-Rat und Landschreiber des Ober-Amts Lautern); Französischer Baron de l´Empire am 3.1.1813;
Immatrikulation beim Königreich Bayern bei der Freiherrenklasse 10.4.1819 (beides für denselben); preußische Anerkennung des Freiherrenstandes vom 1.6.1827 (für dessen Sohn Joseph Freiherr v. Horn, Königlich preußischer Forstmeister); bayerischer Grafenstand München 2.3.1911; Immatrikulation im Königreich Bayern bei der Grafenklasse am 6.3.1911 (beides für Karl Freiherr v. Horn, General der Infanterie, General-Adjutant und Kriegsminister)

Horn (1824)

Im königreich Preussen erneuerter Adelsstand. Das Erneuerungsdiplom stammt aus dem Jahre 1824 und wurde für die Brüder Wilhelm Gottfried von Horn, Stadtrichter in Nordenburg, Theodor Samuel von Horn, Amtmann und Rittergutsbesitzer auf Rogalwalde, Carl Gottlob von Horn, Ökonomiekommisar und Herr auf Gehlweiden, und Julius Adolph, Lieutnant im königlich preussischen 3. Inf.Reg ausgestellt. Dieselben gehören zu einem Zweige der schwedischen Linie des Stammes Horn, welcher seine Abstammung bereits 1796 nachgewiesen hat. Demnach beginnt die Stammreihe mit dem Königl. Schwedischem Oberst Carl Erich von Horn auf Holsholm. Die Familie besass 1837 in Ostpreussen die Güter Czarnowken, Gehlweiden, Godupöhnen, Markowken, Neusorge, Ostrowken, und Rakowken, sowie in Westpreussen Damaschken.

Was die Abstammung der Familie aus Schweden anbelangt, so gibt das Neue Preussische Adelslexikon an, das Gustav Axel Freiherr von Horn, ein Sohn des königl. schwedischen Obersten und Herrn auf Holzholm Carl Erich Freiherr von Horn, sich nach Preussen wandte und zu Königsberg und Danzig ansehnliche Handlungshäuser gründete. Derselbe durfte nach den damaligen Landesgesetzen die Prärogative des Adels nicht führen und erst einer seiner Nachkommen Johann Christian Gotthard von Horn, welcher das Rittergut Lubbenhof im Kr. Braunsberg erworben hatte, nahm den alten Adel seines Geschlechts wieder auf, welcher am 5. Januar 1796 bestätigt wurde. Das obengenannte Werk nennt viele Glieder der Familie, von welchen mehrere in der k. pr. Armee standen und mit dem freiherrlichen Titel aufgeführt werden. (nach Kneschke: Neues Deutsches Adels-Lexicon, 1863)

 

Horn (1865)

Diese Familie von Horn ist eine preußische, evangelisch und stammt aus der Altmark. Vom König Wilhelm von Preußen wurde durch zwei Allerhöchste Kabinetsorders von 28. Dezember 1865 in Berlin den Söhnen von Anton Ludwig Ernst Horn (1774-1848), Professor der Medizin, Geheimer Medizinalrat und Mitglied der Wissenschaftlichen Deputation, dem Geheimen Obermedizinalrat und Direktor der Charité in Berlin Dr. med. Karl Friedrich Wilhelm Theodor Horn und dem Oberpräsident Dr. jur. Carl Wilhelm Georg Heinrich Horn – letzteren in besonderer Anerkennung seiner Verdienste als Oberpräsident der Provinz Posen – der erbliche Adel verliehen.

 

Horn (auf Ranzin / af Rantzien)

Vorpommerscher Uradel, der mit Ritter Michael Horn, +14.12.1315 (Leichenstein in der Kirche zu Ranzin, Vorpommern) zuerst erscheint. Die Familie lebte ca. 500 Jahre auf dem Ranziner Stammgut und breitete sich von dort über die Region aus.

Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke beschreibt in seinem Werk „Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon“ (Leipzig 1863) die Familie folgendermaßen: „Eines der ältesten Adelsgeschlechter in Pommern, welches in der Landesgeschichte schon 1198 genannt wird und welches zeitig nach Mecklenburg und von da nach Schweden kam. Dasselbe besaß in Pommern im jetzigen Kreis Greifswald bereits 1315 Rantzin und 1377 Gross-Kiesow u. Lüssow, hatte 1447 Randessow inne, erwarb im 16. und 17. Jahrh. eine grosse Zahl ansehlicher Güter, bereitete sich in drei Linien, der zu Rantzin und Oldenburg, zu Wahlendorf, Buggow und Clotzow und zu Frauendorf und Divitz weit aus und blühte später, 1777 mit Quackenberg im Kr. Uckermünde und noch bis auf die neueste Zeit mit dem alten Besitze Ranzin begütert, fort.- Nach Schweden kam die Familie zuerst mit Sigismund v. Horn, welcher sich um 1363 mit Anderen vom Adel aus Mecklenburg in dieses Land begab, seinen Sitz auf der Insel Oeland nahm und auf derselben zwei Güter mit seinem Namen Gross- u. Klein-Horn nannte. Durch den Enkel desselben, Olaus v.H., kam das Geschlecht nach Finnland, wo dasselbe später in zwei Linien zu Ammine u. zu Kankas zu hohem Ansehen gelangte und mehrere seiner Sprosse in hohen Ehrenstellen und Würden berühmt wurden.“

In der Kirche zu Ranzin sind drei steinerne Grabplatten aus den Jahren 1315, 1357 und 1407 zu besichtigen, die jeweils ein Mitglied der Familie „von Horn“ ehren.

 

Horn (Braunschweiger Patrizierfamilie)

Der Name „von Horn“ taucht im braunschweigischen vermutlich erstmals mit Curd von Horn auf, der ebenda zu Beginn des 14. Jahrhunderts gelebt hat. Von ihm stammt diese Familie ab, sie ist vermutlich im 12. Jahrhundert mir anderen Familien aus der Region Westphalen gekommen, um die neu gegründete Altstadt Braunschweigs zu besiedeln. Sie wurde zu einer der bedeutendsten Patrizierfamilien in Braunschweig und stellte mehrere Bürgermeister (unter anderem Adrian von Horn +1640).

Sie besaß mehrere Häuser, unter anderem am braunschweiger Kohlmarkt und in der Sonnenstraße. An der Martinikirche gab es eine Erbbegräbnisstätte. Große Teile der Familie gingen Handelsgeschäften nach, einige erwarben jedoch auch Manufakturen, wie die Fayencemanufaktur von Horn.

Seitenlinien der Familie siedelten sich u.a. in Duderstadt, Heiligenstadt und Uelzen an.

 

Horn (Schlesien)

Böhmischer Freiherrenstand. Diplom vom 24. Apr. 1671 für Carl Christoph von Horn. Der, aus einem alten schlesischen Adelsgeschlecht stammend, besaß 1671 in Schlesien Beichau im Kr. Militsch und Haselbach, Pfaffendorf und Weisbach im Kr. Landshut, so wie Rothenburg in der Ober-Lausitz